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Lagerfeuergespräch Nr. 1

Lagerfeuergespräch 1

Das erste Lagerfeuergespräch am 22.05. war als Zukunftswerkstatt angekündigt, mit geladenen Bürgern des Viertels. Und es drohte gleich ins Wasser zu fallen. Sturm und starke Regenschauer zogen über das ParaDies. Trotzdem kamen einige der engagierten Anwohner. Wir warfen sofort unser Strukturkonzept für den Abend über den Haufen und ließen der Diskussion freien lauf. Bei Kölsch, jetzt sanftem Regen und Kerzenschein entwickelte sich ein intensiver Austausch über Unbehagen, Wut und Wünsche zur städtebaulichen Entwicklung des Grüngürtels am Eifelwall. Schnell wurde klar: es müssen mehr Menschen mobilisiert werden, die an der Gestaltung ihrer Stadt beteiligt werden wollen. Das Gelände Eifelwall ist derzeit vielleicht eines der größten noch zu entwickelnden Gelände in deutschen Innenstädten. Warum diskutiert kaum jemand über den geplanten Archivbau? Warum wird in den Medien keine kritische Debatte geführt? Sollte nicht die Akademie der Künste der Welt den Neustart des städtischen „Erinnerns“ (in Form des neuen Archivs) inhaltlich begleiten? Überall herrscht Schweigen. Nur eine Bürgerinitiative steht allein auf weiter Flur. Ihre Kritik und ihre Gegenvorschläge sind von der Stadt Köln nie ernsthaft aufgegriffen worden. Wo bleibt sie, die versprochene, ernstgemeinte Bürgerbeteiligung bei Großprojekten? „Die Bürger“ mitnehmen scheint bei vielen Politikern und Verwaltungspersonen zu heißen: die Bürger über bereits gefasste Beschlüsse früh informieren – mehr nicht. „Alibi-Veranstaltungen“ – das waren die freundlichsten Kommentare zum Verhalten der Stadt.

Weitere Stichworte der Sofarunde im ParaDies: Bürgerbeteiligungsmodell erstreiten, wie in anderen Städten // Nachbarschaftliches zusammenleben wiederbeleben // Früher: Man kennt sich man hilft sich, Heute: Gemeinschaftsleben ist Folklore // Gesamter Grüngürtel ist Atemweg der Stadt. Warum wird er bebaut? // Ein #Masterplan (zur Stadtentwicklung) ist sinnlos ohne einen „Masterplaner“ // Grüngürtel im Sinne des Masterplans mit aktiver Bürgerschaft in Themen-Gärten verwandeln // Initiativen müssen miteinander, nicht gegeneinander handeln // Initiative des Viertels muss ihre positive Vision für das Gelände in den Vordergrund stellen, nicht nur den Protest gegen die städtischen Pläne // Außer der StadtRevue gibt es keine unabhängigen Medien in Köln // ‚Wenn die Leute „Politik“ hören, schrecken sie gleich zurück. Ihr Künstler, habt andere Mittel, um die Menschen wachzurütteln und zu mobilisieren‘ // Nicht nur diskutieren und demonstrieren – ZUR TAT SCHREITEN //

Das Sonnenlicht war schon verschwunden und die ersten Kerzen erloschen, als die ParaDies-Köche uns zu Tische baten. Die ParaDies-Küche war schwach erleuchtet, Nieselregen und feuchter Dampf versetzte die vielen kleinen Gruppen von Menschen, die um Lichter und Teller sitzend in Gespräche vertieft waren, in eine unwirkliche Atmosphäre. „Nicht nur diskutieren – zur Tat schreiten“ klingt es in meinem Kopf nach. Unser erstes Lagerfeuergespräch bei #zumgoldenenleben war ein MAGISCHER ABEND.

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